Der Tatvorwurf eine unglaubliche Räuberpistole: Unser Mandant war Inhaber einer kleinen aber angesehenen Spedition in Hessen. Laut Anklage sollte er die Firma Anfang 2016 verkauft haben, aber zusammen mit 3 Mittätern noch schnell bei diversen Leasing-Firmen eine Vielzahl von LKWs angemietet haben – die dann wenig später in der Türkei vor bzw schon hinter der irakischen Grenze aufgetaucht waren. Die Staatsanwaltschaft forderte eine mehrjährige Haftstrafe sowie die Einziehung der vermeintlichen Beute in Millionenhöhe.
Im Prozess vor dem LG Hanau konnte nun herausgearbeitet werden, dass der Mandant selbst von dem Ankäufer der Firma gelinkt worden war. Ausserdem hatten mehrere Zeugen bekundet, dass unser Mandant – der nur die Sonderschule besucht und nie eine kaufmännische Ausbildung hatte – von der Verwandtschaft seiner türkischen Frau lediglich als Geschäftsführer vorgeschoben war, weil er einen deutschen Namen und eine saubere Schufa hatte, während in Wahrheit die Sippe die Strippen zog.
Das Landgericht Hanau hat schlussendlich – fast 8 Jahre nach der vermeintlichen Tat – freigesprochen.